Interview mit mir im Berlin-Valley-Magazin: „Das Gehirn ist nicht zu unterschätzen“

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Im Magazin Berlin Valley ist ein Interview erschienen, das Josefine Köhn-Haskins mit mir geführt hat. In Ausgabe Nr. 30 verrate ich unter anderem, was ich mit 1.000 Euro Budget als Start-up anfangen würde, welche KPIs ich für am wichtigsten halte, und wie viel ein Kunde ein Unternehmen kosten sollte. Hier ein paar Auszüge:

Wenn du als junges Startup 1.000 Euro in Marketing investieren würdest, dann …
Andre Alpar: … würde ich hoffen, dass ich nicht so wenig habe. Das ist ein extrem kleines Budget. Trotzdem: Als ersten Schritt würde ich immer guten Content schaffen, klar und informativ, cool erklären, um was es geht. Am besten ist es, den Content zum Herunterladen anzubieten – und ganz wichtig: immer die E-Mail-Adresse abfragen. Gute Content-Stücke kann ich über Native Advertising anteasern oder über Facebook-Ads.

Je nach Branche und Produkt muss ich mir den passenden Mix aussuchen und eine gute Marketingstrategie aufbauen. Dazu darf man ruhig ein wenig experimentieren. Für mich ist ein Kennzeichen für ein Startup auch immer diese Ungewissheit. Was wird eigentlich aus mir? Worauf springen meine Kunden an – und mit welchen Kunden kann ich Geld verdienen?

Was sind die wichtigsten Key Performance Indicators?
Andre Alpar: Meiner Ansicht nach gibt es da zwei Stück: zum einen die Kundenakquisitionskosten und zum anderen den Kundenwert. Ich muss mich also fragen: Was kostet mich mein Kunde im Vergleich zu dem, was er mir einbringt? Mit diesen zwei Indikatoren kann ich dann schon anfangen, in Kohorten zu denken und auch zu vergleichen.

Wo ist die Rentabilität am höchsten, welche Plattform bringt am meisten? Wenn ich mir die Zeitverläufe anschaue, kann es sein, dass die Rentabilität mit der Zeit steigt, in den ersten Wochen sieht es also vielleicht so aus, als ob ich viel zu viel für den Kunden ausgeben muss, aber wenn ich dann innerhalb von ein paar Monaten Einnahmen über ihn generiere, dann ändert sich das Verhältnis. Dann weiß ich bei der nächsten Runde schon vorher, wo es sich lohnen wird zu investieren.

Wie viel genau darf ein Kunde kosten?
Andre Alpar: Die wichtigste Formel ist: Customer Acquisition Cost ist kleiner als Customer Livetime Value. Der Kunde darf nie mehr kosten, als er insgesamt einbringt. Sagen wir mal, du nimmst pro Kunde im Monat zehn Euro in die Hand. Wenn du weißt, dass dir jeder dieser Kunden über die nächsten zwei Jahre 20 Euro einbringen wird, dann versuchst du natürlich, so viele von diesen Kunden einzukaufen wie möglich, solange die Akquisitionskosten so niedrig sind.

Das ist der erste Hebel, der zweite Hebel ist besseres Marketing, um die Kundenakquisitionskosten zu senken, und der dritte Hebel sind ein gutes Produktmanagement und Bestandskundenmarketing, um den Wert des Kunden zu heben.

Vielen Dank für das nette Interview! Hier geht es zur Online-Version des gesamten Beitrags

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von Andre