SES New York 2011: Keynote Duncan Watts – Search Evangelist von Yahoo

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Bitte nicht hoffen, dass ich in jeder Session viel notiere und schnell blogge aber am Anfang hat man ja viel Kraft und Enthusiasmus. Alles ein bisschen Stakkato aber ich denke der geneigte Leser wird etwas daraus mitnehmen können.

Hier meine Mitschrift aus der Session von Duncan Watts

  • Das Wissen darum, dass die Welt und die Menschen stark vernetzt sind gibt es erst seit 1960 seit den Experimenten von Stanley Mlgram und Jeffrey Travers. Typerscher Weise ist jeder mit jedem über 6 „Ecken“ verbunden. Siehe auch „Six degrees of separation
  • Das Team von Duncan hat das Experiment 2001/2002 wiederholt als „Small World Experiment“. 18 Zielpersonen. Viel höhere Menge von Ursprungspaketen durch 60.000 freiwillige Teilnehmer. Durchschnittliche Kettenlänge 7 Stufen. Also sehr sehr ähnlich zu den Experimenten von Milgram obwohl die technischen Mittel viel fortschrittlicher sind. Erstaunlichstes: So viele freiwillige Teilnehmer die sich anscheinend langweilen und dankbar sind für etwas, was sie 5 Minuten lang am Arbeitsplatz beschäftigt und unterhaltsam ist.
  • Neues Experiment: 2004/2005. 48 Songs von unbekannten Bands. Test inwiefern sich Personen davon beeinflussen lassen, wenn sichtbar ist was andere machen. Man sieht sehr deutlich dass es ein starker Einfluss ist. Also gemochte Songs werden noch mehr gemocht und ungeliebte werden ungeliebter. Das zeigt warum es das Phänomen von Blockbustern. Aber: Wenn es soziale Signale gibt, je weniger kann man nachvollziehen warum welcher Song zum Blockbuster wird. Leider waren die Leute bei dem Experiment nicht „vernetzt“ daher konnte man den Effekt davon nicht messen
  • Nächtes Experiment basierend auf Twitter und Bit.ly URLs die getwittert und retweeted werden. Schneeball Effekt mit ausgewählten „Seeds“ = „Informationsquellen / Beeinflusser“. Gruppierung in Celebreties, Medien, Organisationen, Blogger und „normale Leute“. Super interessant: Top 20K Twitterer machen 50% aller Tweets, die gelesen werden, aus und sind 45% aller die „gefollowdet“ werden. Celebreties sind bei weitem die größten Twitter Beeinflusser und damit viel größer als Medien, Organisationen und Blogger. Aber: „normale Leute“ machen die meisten Tweets. Außerdem wurde untersucht ob es sogenannte „Opionion Leader gibt“. Also solche, die von „normalen Usern retweeted werden obwohl das, was sie Twittern nicht von den Medien kommen. Kann man tatsächlich belegen. Es gibt fast 500K solche „Opinion Leader“. Interessant an den „Opinion Leadern“ ist, dass sie mehr Medien konsumieren, haben viele Follower und eine höhere Aktivität auf Twitter. Spannede Info: 1,14 ist wie oft eine URL getweeted wird. Also die meisten URLs werden nur einmal getweeted von einer Person und nicht retweeted! 🙂 Beste Prädiktoren um „Beeinflussungserfolg“ von Twitterern vorherzusagen: Beeinflussungserfolge bei vorigen Tweets und Anzahl Follower. Thema scheint egal! 🙂 Allerdings: Ist es sehr schwer auf individueller Ebene vorauszusagen wie gut etwas weitergetragen wird.

Schon spannend das Yahoo solche Leute bezahlt. Sehr pfiffig wenn man solche „Beeinflusser“ als Faktoren im Suchalgo nutzen möchte… Und wenn das Yahoo kann solche Leute identifizieren, dann G. erst recht …

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von Andre